AdBlocker erkennen und Fallback nutzen

AdBlocker erkennen

Mit jQuery AdBlocker erkennen und Fallback anbieten

Ein AdBlocker schmälert deine Werbeeinnahmen oder zerstört dein Website-Layout?

Insbesondere der erste Punkt war in den vergangenen Tagen für einige große Verlage (z. B. Spiegel Online, Sueddeutsche.de, Faz.net, Zeit, Golem.de und RP Online) Grund dafür, auf deren Online-Plattformen eine Anti-AdBlocker-Kampagne zu starten. Sie wollten den Leser davon überzeugen, seine AdBlocker-Software zu deaktivieren.

Inhalt

  • Medienecho zur Anti-AdBlocker-Kampagne
  • Besser User ohne Werbung als Werbung ohne User
  • AdBlocker mit jQuery erkennen (+ Fallback)

Medienecho zur Anti-AdBlocker-Kampagne

Diese Kampagne erzeugte ein großes Medienecho und erreichte schlussendlich den gegenteiligen Effekt. So haben die Leser nicht ihren AdBlocker deaktiviert, sondern weitere Leser wurden auf diese Software aufmerksam und die Downloads und Installationen von AdBlocker-Software nahmen zu, wenn man den Angaben von Adblock Plus glauben darf:

Besser User ohne Werbung als Werbung ohne User

Welche Schlüsse können wir nun für unsere eigene Website ziehen, die auf Werbeeinnahmen angewiesen ist? Da zunehmend immer mehr Werbung blockiert werden wird – insbesondere Standardformate – könnte man sich alternative Formate ausdenken (z. B. auch Bezahlschranke/Paywall). Weg von der Standard Display-Anzeige oder der Google-AdSense-Werbung. Individuelle Lösungen sind gefragt.

Natürlich sind individuelle Lösungen mit erhöhtem Aufwand verbunden und die Verbreitung von AdBlocker-Software noch nicht für alle Nutzergruppen so stark, als dass jeder Websitebetreiber komplett umrüsten müsste. Um jedoch seinen Lesern nicht Werbung aufzuzwingen und jene damit zu verscheuchen (Werbung ohne User funktioniert nicht), sollte für ebenjene User, die einen AdBlocker nutzen, zumindest eine Fallback-Lösung integriert werden.

Anzeigen, die geblockt werden, können zu unschönen leeren Flächen im Website-Layout führen. Dieser Platz kann mit sinnvollen (redaktionellen) Inhalten aufgefüllt werden. Hierzu muss aber erst einmal festgestellt werden, ob der jeweilige User überhaupt einen AdBlocker nutzt.

AdBlocker mit jQuery erkennen (+ Fallback)

Jede AdBlocker-Software nutzt Filter, um die gängigsten Advertiser zu erkennen. Auf einige dieser Filter können wir zurückgreifen, um eine AdBlocker-Erkennung durchzuführen. Ein bekannter Filter (wird von der populären Software Adblock Plus genutzt) sucht im Quellcode nach dem Vorhandensein von „_advertisement.“.

  • Wir erstellen also ganz einfach eine Datei mit dem Namen _advertisement.js
  • In diese Datei schreiben wir: jQuery.adblocker = false;
  • Die erstellte Datei muss natürlich auf der Website verknüpft werden: <script type=“text/javascript“ src=“_advertisement.js“></script>

Nun muss geprüft werden, ob die Datei _advertisement.js tatsächlich geladen werden kann oder von einem AdBlocker blockiert wird. Mit jQuery wird einfach geprüft, ob $.adblocker definiert ist oder nicht. Falls nicht, dann ist ein AdBlocker aktiv und eine Fallback-Lösung kann ausgeführt werden.

$(function(){
	if ($.adblocker == undefined){
		$.adblocker = true;
		$('#beliebiges_element').html('<div>Hier kann alternativer Inhalt untergebracht werden.</div>');
	}
});

Natürlich ist jetzt auch eine Messung möglich, wie viele deiner Besucher überhaupt einen AdBlocker nutzen. Anhand dieser Statistik kann man dann entscheiden, welche weiteren Maßnahmen zu treffen sind.

Anti-Adblock-Script für Webmaster

Da die obengenannte Lösung nur auf einen einzigen Filter reagiert, kann es sein, dass die Lösung nicht immer funktioniert. Eine umfangreichere Lösung bietet das Anti-Adblock-Script. Allerdings halte ich das komplette Sperren der Website bis zur Deaktivierung der Adblock-Software für kontraproduktiv.

Wie geht ihr mit AdBlockern um?

YouTube Rankingfaktoren bei Video-SEO

Vollständige Infografik in hoher Auflösung weiter unten.

Die Suchmaschinenoptimierung spielt beim Online Marketing eine wichtige Rolle. Aber nicht nur Websites lassen sich optimieren, auch die Videos auf YouTube können durch eine Optimierung in der Video-Suche ganz oben landen.

Die wichtigsten Bereiche der Video-SEO umfassen das Video selbst, den Kanal, auf dem das Video veröffentlicht wurde, die User-Aktionen und die Offpage-Faktoren wie z. B. Empfehlungen.

Inhaltsverzeichnis

  • YouTube Video-Optimierung
    • Onpage Video-SEO
    • Optimierung der User-Signale
    • Offpage Video-SEO
    • Kanal-Optimierung
  • Infografik zu den YouTube Rankingfaktoren
  • Klassische Empfehlungen für Videos

YouTube Video-Optimierung

Mit YouTube kann man sowohl Geld verdienen, als auch für Traffic sorgen. Im deutschsprachigen Raum hat sich der Youtuber „HerrTutorial“ einen Namen gemacht und erreicht mit seinem YouTube-Kanal aktuell ca. 400.000 Abonnenten. Seine 234 Videos sorgten bereits für 64 Millionen Aufrufe. Das derzeit erfolgreichste Video auf YouTube ist das Tanz- und Musikvideo von PSY „Gangnam-Style“. Das Video zählt bereits über 1,3 Milliarden Aufrufe. In Deutschland ist dieses YouTube-Video leider wegen der Streitigkeiten zwischen Google und der GEMA gesperrt. Clevere User umgehen diese Sperre z. B. durch einen Online-Proxy.

Generell lassen sich für eigene Videos durch SEO bereits die Grundlagen für eine gute Platzierung in der YouTube-Suche schaffen. Warum erfolgt die Beschränkung hier auf YouTube? Es gibt zwar noch weitere Video-Plattformen wie MyVideo, clipfisch oder Vimeo, jedoch ist YouTube mit Abstand am größten und zählt auch die meisten Zugriffe. Damit ist YouTube auch am wichtigsten für die Video-Optimierung. Die Rankingfaktoren und Optimierungs-Maßnahmen folgen nun:

Onpage Video-SEO

Als einer der wichtigsten Rankingfaktoren wird die (1) Keyword-Relevanz angesehen. Direkten Einfluss auf die Optimierung kann man bereits vor dem Upload der Videos ausüben. Denn der (2) Video-Dateiname soll bereits ein Rankingfaktor sein, wenngleich kein besonders wichtiger. Die Verwendung des Keywords im Dateinamen ist also zu empfehlen.

Als wichtigster Rankingfaktor für die Video-Optimierung wird der (3) Titel des Videos erachtet. Zum einen sollte hier das Keyword untergebracht werden, zum anderen sollte aber noch ein weiterer Rankingfaktor – die (4) Klickrate – berücksichtigt werden. Somit sollte ein Titel gewählt werden, der das Video für den User interessant macht. Einfache Frage: Welcher Titel klingt interessanter? „Sprünge mit dem Snowboard“, „Waghalsige Snowboard-Sprünge“ oder „Die 10 gefährlichsten Snowboard-Sprünge aller Zeiten“?

YouTube-Beispiel mit wichtigen Bereichen

YouTube-Beispiel

Ebenfalls Einfluss auf die Klickrate hat das (5) Video-Thumbnail. Inzwischen erlaubt YouTube das Hochladen eines selbst erstellen Thumbnails. Diese Möglichkeit sollte unbedingt wahrgenommen werden, um ein aussagekräftiges Thumbnail zu nutzen.

Um die Keyword-Relevanz weiter zu stärken, sollte auch ein Augenmerk auf (6) Video-Beschreibung, (7) ausgehende Links (stärken die inhaltliche Relevanz und sorgen für Klicks zur eigenen Website), (8) Tags und Kategorie, (9) Video-Anmerkungen (diese lassen sich als Layer ins Video einfügen) und (10) Video-Untertitel gelegt werden.

Optimierung der User-Signale

Da die Onpage-Optimierung SPAM-Gefahr mit sich bringt, gewinnen die User-Signale immer mehr an Bedeutung. Die (11) Anzahl der Video-Aufrufe lässt sich wie beschrieben bereits direkt  durch den Titel und das Video-Thumbnail beeinflussen. Für die Video-SEO sind aber auch die (12) Reaktionen zum Video wichtig. Generell sind (13) Kommentare für YouTube von großem Interesse. Im Video selbst kann man zu Kommentaren auffordern, so lässt sich auch die (14) Anzahl der Kommentare steigern. Auf Kommentare sollte man versuchen, zu antworten, denn (15) Kommentar-Reaktionen und Vorhandensein der (16) Keywords in Kommentaren scheint ebenfalls einen Einfluss auf die Suchmaschinenoptimierung zu haben. Kommentiert man selbst andere Videos, ist der eigene Name mit dem Kanal verlinkt. Hier gibt es ein wenig Linkjuice.

Zu den Video-Reaktionen zählt aber auch die durchschnittliche Bewertung des Videos. Als (17) Thumbs-up-/down-Ratio spielen also die (18) Anzahl der Daumen-hoch und die (19) Anzahl der Daumen-runter eine wichtige Rolle für die spätere Platzierung in der YouTube-Suche und sind ein wichtiger Rankingfaktor. Ebenfalls gehören die Anzahl der (20) Playlists, zu denen das Video hinzugefügt wurde, die (21) Video-Antworten und die (22) Favoriten zu den Video-Reaktionen.

Die (23) Zuschauerbindung ist auch einer der wichtigsten Rankingfaktoren für die Video-SEO. Einfluss darauf nehmen die (24) HD-Qualität des Videos (also unbedingt Videos im Format 720p oder besser 1080p hochladen, um ein angenehmeres Anschauen zu gewährleisten), die (25) Dauer des Videos, die sich auch auf die (26) Absprungrate auswirken kann, die (27) relative Aufmerksamkeit (im Vergleich zu ähnlichen Videos auf YouTube) und die (28) Aktualität (Freshness) des Videos. Um auch den englischsprachigen (viel größeren) Markt zu bedienen, ist zu überlegen, das Video und alle Texte generell in Englisch zu erstellen oder zusätzlich zum deutschsprachigen Video eine englischsprachige Kopie hochzuladen.

Offpage Video-SEO

Wenn es um Offpage-Suchmaschinenoptimierung geht, spielen Links eine große Rolle. Auch bei der Video-SEO können Videos durch (29) externe Links gestärkt werden. Das (30) Verbreiten (Sharing) in Social-Media-Kanälen (wie Facebook, twitter, Google+ und ähnliche) führt zum einen zu mehr Links aber auch zu mehr Aufrufen des Videos. Wir erinnern uns: Die Anzahl der Video-Aufrufe war ein Faktor für das Ranking in der YouTube-Suche.

YouTube zieht aber auch die (31) Einbettungen als Ranking-Kriterium heran. Sowohl auf die externen Links als auch auf die Video-Einbettungen wirkt sich die (32) Stärke der verlinkenden Website bzw. Webseite positiv aus.

Kanal-Optimierung

Die generelle (33) Kanalstärke ist zum einen abhängig von der (34) Autorität des Kanals. Positive Effekte zeigen sich durch geeignete (35) Channel-Keywords, den (36) Kanal-Titel, die (37) Kanal-Beschreibung, die verlinkte (38) Homepage und die angelegten (39) Playlists.

Zum anderen ist die Kanalstärke abhängig vom (40) Trust. Als Rankingfaktoren konnten hier das (41) Alter des Kanals, die (42) Gesamtzahl aller Video-Aufrufe und die (43) Anzahl der Kanal-Aufrufe ausgemacht werden.

Positiv beeinflusst werden Trust und Autorität sowohl von der (44) Frequenz, in der (45) neue Videos hochgeladen und (46) Interaktionen stattfinden, als auch von der (47) Anzahl der Abonnenten. In vielen Videos sieht man, wie aktiv zum Abonnieren des jeweiligen YouTube-Kanals aufgerufen wird. YouTube bietet auch an, in den eigenen Videos ein aktuelles Video oder den Kanal als Thumbnail einzubinden.

Infografik zu den YouTube Rankingfaktoren

Infografik zu den YouTube Rankingfaktoren bei Video-SEO

Infografik zu den YouTube Rankingfaktoren bei Video-SEO, Quelle: tagseoblog.de

SEO-Faktoren im Periodensystem

Weitere Faktoren für die Video-SEO auf Youtube hat Andreas Graap in einem Periodensystem zusammengestellt. Er führt im Bereicht Engangement noch einige weitere Faktoren an, die das Ranking von Videos auf Youtube beeinflussen. Dies sind zum einen die Abonnenten, die mit dem jeweiligen Video gewonnen bzw. verloren wurden und auch die Anzahl an Meldungen (wegen nicht erlaubter Inhalte).

YouTube Video-SEO Periodensystem

Erfolgsfaktoren für die Video-SEO, Quelle: webvideo.com

Klassische Empfehlungen für Videos

Da sich Rankingfaktoren für die Video-Optimierung ständig ändern, sollte der Video-Content bereits so aufbereitet sein, dass das Video interessant ist und auch wert ist, geteilt zu werden. Empfehlenswert ist die Beachtung von Aufbau einer Spannungskurve, wie man sie aus einem Drama kennt. Denn je länger User an ein Video – im Sinne der Zuschauerbindung und der Betrachtungszeit – gebunden sind, desto positiver wirkt sich dieser Umsand auf die Video-SEO aus.

Geht man hoch professionell an die Erstellung eines erfolgreichen Webvideos heran (z. B. für Online Marketing im e-Commerce), lohnt sich die Erstellung eines Konzepts und eines Drehbuchs. Call-to-Action Aufrufe im Video können zudem die Conversion Rate steigern.

Sicherlich ist dieser Artikel nicht vollständig und es gibt noch weitere Tipps, wie man Videos für YouTube optimieren kann. Wenn du Anregungen hast, freue ich mich über einen Kommentar.

Weitere Infografiken über Online-Videos hat Peer Wandiger in seinem Blog zusammengestellt.

Quellen:
tagseoblog.de
webvideo.com/de/

Mann durchbricht Wand

© victor zastol’skiy – Fotolia.com

Paywalls bieten ein alternatives Geschäftsmodell im Internet zum typischen Anzeigenverkauf.

Vor allem Zeitungsverlage setzen neuerdings auf dieses Abo-System. In den USA hat sich dieses System bereits bewährt, sodass nun deutsche Verlage ebenfalls auf den Zug aufspringen. Paid Content wird also immer populärer und von den Nutzern zunehmend akzeptiert.

Doch welche Faktoren begünstigen die Akzeptanz solcher Bezahl-Modelle und was können auch andere Unternehmen von den Paywalls der Zeitungsverlage lernen?

Inhalt
  • Was ist eine Paywall?
  • Was ist eine Mitgliederseite?
  • Erfolgsstory der Paywall am Beispiel der New York Times
    • Deutsche Verlage ziehen nach
    • Aber: Reagieren Menschen mit Widerstand?
  • 7 Tipps für eine erfolgreiche und akzeptierte Paywall
  • Paywall Optimierung (Update 09.04.2015)

Was ist eine Paywall?

Paywall der New York Times

Abbildung 1, Quelle: nytimes.com

Eine Paywall lässt sich wohl wortwörtlich ins Deutsche als Bezahlmauer (besser: Bezahlschranke) übersetzen. Also eine Hürde, die sich nur durch eine Bezahlung überwinden lässt. Gemeinhin werden monatliche Abos angeboten. Die bekanntesten Vertreter (New York Times, Die Welt) setzen auf eine sog. metered paywall. So ist das Lesen von einer gewissen Anzahl an Artikel kostenfrei. Überschreitet der Leser jedoch diese Grenze, so wird er zur Kasse gebeten. Ein Mechanismus verhindert dann so lange die Anzeige der jeweiligen Artikel bis der Nutzer ein Abo abgeschlossen hat (vgl. Abbildung 1).

Was ist eine Mitgliederseite?

Eine noch stärkere Form der Paywall und damit ebenfalls eine Möglichkeit der Website-Monetarisierung sind die Mitgliederseiten (oder: Membership Sites), die in der Regel Inhalte generell nur gegen Bezahlung zur Verfügung stellen (auch: Paid Content). So ist ein Zugriff auf diese meist hochwertigen Inhalte (Premium-Content oder auch als Insider-Wissen angepriesen) nur durch eine kostenpflichtige Mitgliedschaft möglich. Mit dem WordPress-Plugin DigiMember lassen sich vollautomatisierte Mitgliederseiten erstellen.

Erfolgsstory der Paywall am Beispiel der New York Times

Mehr Umsatz dank Paywall

Abbildung 2, Quelle: statista

Die New York Times verzeichnete in 2010 einen generellen Rückgang des Wachstums der Vertriebserlöse, der in Q3, Q4 2010 und Q1 2011 sogar negativ ausfiel. Im März 2011 führte die New York Times die erwähnte Paywall ein. Zunächst waren 20 Artikel-Zugriffe pro Monat kostenfrei, inzwischen sind es nur noch 10 kostenlose Artikel. Der Abbildung 2 ist zu entnehmen, dass nach Einführung der Paywall das Wachstum der Vertriebserlöse wieder zunahm. Wie die FAZ berichtet, sei in 2012 sogar der Umsatz durch Print- und Online-Abos erstmals höher ausgefallen als der Umsatz durch den Anzeigenverkauf (954 Mio. USD vs. 898 Mio. USD). Somit konnte der Konzern nach einem Verlust von knapp 40 Mio. USD im Jahr 2011 wieder einen Gewinn von ca. 130 Mio. USD in 2012 verbuchen. Der Konzern spricht von einem Anstieg der Online-Abos um 13% in Q4 2012 auf insgesamt 640.000 Abos.

Deutsche Verlage ziehen nach

Abo-Preise für Die Welt

Abbildung 3, Quelle: welt.de

Im Dezember 2012 führte der Axel Springer Verlag für seine Online-Ausgabe der „Die Welt“ eine Paywall ein. 20 Artikel sind pro Monat kostenfrei, ab dem 21. Artikel greift die Paywall. Allerdings fallen die Preise hierzulande deutlich günstiger aus (vgl. Abbildung 3). Die Preise der New York Times für die vergleichbaren Leistungen liegen bei 15, 20 und 35$. Der Axel Springer Verlag plant auch eine Paywall für Bild.de. Ebenfalls gute Erfahrungen konnte die Stiftung Warentest machen. 2,7 Mio. Euro Umsatz mit kostenpflichtigen Inhalten auf test.de.

ePaper-Nische wächst deutlich

Abbildung 4, Quelle: statista

Wenn man die wachsenden Absatzzahlen der kostenpflichtigen ePaper-Auflagen sieht (vgl. Abbildung 4), könnte die Einführung der Paywall in den Online-Auftritten durchaus ökonomisch gerechtfertigt sein und dem Verlag zusätzliche Einnahmen bescheren.

Aber: Reagieren Menschen mit Widerstand?

Die Kommentare (zurzeit 787) zum Die-Welt-Online-Abo und der eingeführten Paywall sind überwiegend negativ. Der Sozialpsychologe Jonathan Cook prognostizierte seinerzeit, „dass die Leser der ‚NYT‘ die Paywall ablehnen und zu umgehen versuchen würden“. Tatsächlich finden sich im Internet einige Anleitungen zum Umgehen der Paywall, lange Zeit war dies durch das Entfernen eines URL-Anhängsels möglich. Dieses Schlupfloch wurde inzwischen geschlossen. Aufbauend auf der Theorie der psychologischen Reaktanz reagieren nach Cooks Auffassung „Menschen auf Veränderungen, die ihre persönliche Freiheit einschränken, mit Widerstand“. Tatsächlich habe sich gezeigt, dass in den ersten drei Monaten nach Einführung der Paywall die Leser die Website weniger nutzten und das Ansehen der Marke abnahm.

7 Tipps für eine erfolgreiche und akzeptierte Paywall

Die psychologische Reaktanz ist also ein Problem, das es zu beseitigen gilt. Die ersten beiden Punkte sollen dabei helfen, die Reaktanz zu verringern. Diese und die anderen 5 Punkte gelten nicht ausschließlich für Paywalls, sondern lassen sich auch auf Mitgliederseiten übertragen.

  1. Zusätzlichen Nutzen anbieten, um Preis zu rechtfertigen

    Damit beim Nutzer nicht das Gefühl aufkommt, „maximal und einseitig in der Freiheit beschnitten zu werden“, sollten kostenlose Inhalte nicht einfach nur kostenpflichtig werden, sondern ein zusätzlicher Nutzen angeboten werden. Dies könnte durch weniger Werbung (Display-Ads, In-Video-Ads) oder exklusiven Inhalt realisiert werden.

  2. Kostenpflichtigen Einstieg möglichst günstig anbieten

    Anstatt die Abschaltung der Paywall nur durch relativ teure Monats- oder Jahres-Abos zu ermöglichen, könnten Tages- oder Wochen-Abos deutlich günstiger ausfallen. Micropayment hat eine deutliche Akzeptanz erfahren (vgl. Apple).

  3. Den Einstieg möglichst einfach und intuitiv gestalten

    Um die Nutzer zu wiederkehrenden Lesern zu machen, sollten diese bereits durch kostenlose Inhalte überzeugt werden. Intelligent genutzte Cookies können auch die User Experience fördern. Abschreckend wirken Formulare, die das Ausfüllen von mehr als zwei Feldern verlangen oder direkt Kreditkarten-Informationen abfragen. Axel-Springer-Vorstand Mathias Döpfner: „Zudem sehe ich eine zunehmende Akzeptanz bei den Endverbrauchern, für Inhalte zu bezahlen, insofern diese Mehrwert bieten und der Bezahlvorgang einfach ist.“

  4. Fairness und Transparenz

    Welcher Leser kennt schon die Kosten bzw. ist sich der Kosten bewusst, die Verlage zu tragen haben? Anfallende Kosten und die Preisbildung könnten transparent erläutert werden. Denn: Die Zahlungsbereitschaft von Kunden ist umso höher, je mehr sie glauben, dass ein Preis oder eine Preissteigerung gerechtfertigt ist. Falls es bereits zufriedene Kunden gibt, sollen diese von ihren Erfahrungen berichten. Authentische Erfahrungsberichte wirken überzeugend.

  5. Zusatz- bzw. Expertenfunktionen anbieten

    Der zusätzliche Nutzen muss sich nicht ausschließlich auf weniger Werbung beziehen, sondern kann durch spezielle Zusatzfunktionen an Attraktivität gewinnen. Als Beispiele seien hier genannt: Bereitstellung von Infografiken und Fotos in hoher Auflösung, Freischaltung von Zahlen und Statistiken in wirtschaftlichen Artikeln. Sollte nicht eine generelle Paywall genutzt werden, ließen sich auch ausschließlich diese Zusatzfunktionen monetarisieren. Auch hier könnte dann Micropayment genutzt werden.

  6. Dynamische Preisgestaltung

    Das Yahoo-Patent „Dynamic Pricing Models for Digital Content“ lässt darauf schließen, dass dieser Bereich durchaus Gewinn-Potential bietet. Die bewährten betriebswirtschaftlichen Konzepte des Angebots und der Nachfrage könnten die dynamische Preisgestaltung einer Paywall begründen. Weggehend von einem Fixpreis, könnte ein dynamischer Preis den deutlich höheren Gewinn bringen. So sind Preis-Specials fürs Wochenende oder schwach frequentierte Monate bzw. Tage oder Tageszeiten denkbar. Ebenfalls ließe sich der Preis in Abhängigkeit der Popularität von Inhalten gestalten, ad-hoc-Anpassungen sind ebenfalls denkbar: Ist ein Artikel unpopulär, so ist dieser kostenlos oder sehr günstig abzurufen; gewinnt ein Artikel jedoch an Popularität, kann der Preis steigen; verliert der Artikel an Popularität, kann der Preis wieder sinken. Als Alternative zu Popularität kann auch die Aktualität berücksichtigt werden. Auch hier kann Micropayment zum Einsatz kommen.

  7. Steigerung der Kundentreue

    Hier sind der Fantasie sicherlich keine Grenzen gesetzt. Qualität und Vielfalt der Inhalte sollten aber auf jeden Fall stimmen. Außerdem bietet die Personalisierung des Online-Angebots weitreichende Möglichkeiten und auch eine Förderung der User-Experience. Empfehlungssysteme (Recommender-Systems) können dem Leser personalisierte Empfehlungen unterbreiten (Konzept des Information Overload beachten). Um Glücksmomente bei den Kunden hervorzurufen und die Kundentreue zu steigern, sind Belohnungen denkbar, z. B. Prämien für Kunden-werben-Kunden.

Paywalls und Mitgliederseiten können also ein erfolgreiches alternatives Geschäftsmodell sein. Solltet ihr noch weitere Tipps zu Paywalls oder Paid-Content haben oder über eure Erfahrungen mit den Abo-Systemen berichten wollen, freue ich mich über eure Kommentare.

Paywall Optimierung (Update 09.04.2015)

Nach nun ca. zwei Jahren haben sich die Paywalls bei etlichen Verlagen bzw. Zeitungen etabliert (vgl. 106 deutsche Zeitungen setzen auf Paywall, 07.04.2015) und finden Akzeptanz bei den Nutzern/Kunden.

Infografik: 106  deutsche Zeitungen setzen auf Paywall | Statista

Marcel Licht von Konversionskraft.de gibt sechs weitere Tipps zur Optimierung von Paywalls, sodass die Kluft der Meinungsverschiedenheit zwischen Paywall („Du kommst hier nicht rein“) und Nutzer („Ich will alles kostenlos“) überwunden werden kann. Die Hypothese hierzu lautet:

Grundsätzlich ist jeder bereit, für einen relevanten Nutzen einen angemessenen Betrag zu zahlen.

Marcels Optimierungs-Tipps:

  1. Premium-Inhalte deutlich kennzeichnen
  2. Metered Model transparent kommunizieren
  3. Wertigkeit der Inhalte aufzeigen
  4. Qualität des journalistischen Angebots aufzeigen
  5. Finanzielle Hürde senken
  6. Bezahlung möglichst einfach gestalten

Sein Ausblick für die Zukunft beschreibt das Modell eines Onlineshops für Verlage. So könnten einzelne Artikel direkt über eine „vom Kunden gelernte“ Onlineshop-Funktionalität gekauft werden.

Quellen und weiterführende Informationen:

Informationsflut

© istockphoto.com, PeskyMonkey

Wie kann Information Overload auf einer Website vermieden werden, damit Nutzer dennoch alle Inhalte überblicken können?

Das schnelle Erfassen von Beziehungen und Inhalten ist also essentiell (siehe 2.3 Ähnlichkeiten und Beziehungen [von Produkten und Elementen] visualisieren). Wie ist aber mit einer großen Anzahl an Inhalten umzugehen?

Die Informationsflut im Internet ist allenthalben bekannt. Sie wird als „Information Overload“ oder sogar als „Information Overkill“ bezeichnet (Kreutzer, 2012).

Überflutung im E-Mail-Postfach („Danke“)

Die E-Mail-Postfächer füllen sich täglich mit Spam-E-Mails oder „Danke“-E-Mails von den Arbeitskollegen, die die Empfänger – dank eines „Sie haben Post“ Signaltons – mit einem profanen „Vielen Dank“ unmittelbar von der eigentlichen Arbeit abhalten oder aus dieser herausreißen. Der somit verbundene ineffiziente Arbeitsstil soll zum Beispiel für die USA knapp 600 Milliarden Dollar betragen (Kreutzer, 2012).

Um zumindest der Spam-Flut, den E-Mails mit Werbecharakter, Herr zu werden, wird Anti-Spam-Software verwendet. Diese Software soll alle irrelevanten E-Mails aussortieren. Dies funktioniert bei Weitem nicht optimal.

Information Overload im Web

Ein Information Overload geht aber auch von Websites und Internet-Suchmaschinen aus. Der Nutzer wird mit Inhalten konfrontiert, die er nicht mehr so einfach assimilieren kann (Carlson, 2003).

Dieser subjektive Teil des Information Overload wird durch eine objektive Komponente erweitert. Denn die Quantität an direkt verfügbaren Informationen wächst stetig. Es ist ein Leichtes, im Internet Inhalte zu veröffentlichen – auch für Laien. Davon sind nach Ansicht von Carlson (2003) die meisten Inhalte für die Leser trivial oder nutzlos. Einige Websites davon würden sich sogar selbst als „nutzlose Wissens-Website“ bezeichnen.

Konkurrenz von Suchergebnissen

In der Masse stünden nach Ansicht des Autors bei Suchanfragen in Suchmaschinen Suchergebnisse in Konkurrenz, die eine Lösung für eine andere Suche bieten, mit denen, die genau die eine Anfrage beantworten. Genauigkeit der Suchergebnisse und die Erinnerung an diese seien dramatisch betroffen. Resultierend in Stressempfinden könne der Nutzer in seiner eigenen Wahrnehmung von Genauigkeit und Erinnerungsleistung beeinträchtigt werden. Die Quantität der verfügbaren Informationen wächst, doch die Qualität steigt nicht im gleichen Maße. Kreutzer (2012) bemängelt hierbei die fehlende Überprüfbarkeit der Seriosität der präsentierten Inhalte.

Information Overload bei Recommender Systems

Das Phänomen des Information Overloads kann sicherlich auch auf Empfehlungssysteme (Recommender Systems) u.a. auch im E-Commerce übertragen werden. Nachrichten-Websites schlagen dem Nutzer unter ausgewählten Inhalten ähnliche Inhalte vor. In Online-Shops werden unter dem eigentlichen Produkt weitere mehr oder weniger nützliche und verwandte Produktempfehlungen präsentiert.

Doch welcher Hilfsmittel kann sich der Nutzer nun bedienen bzw. welche Hilfsmittel können Website-Betreiber dem Nutzer zur Verfügung stellen, damit er die Suchergebnissen in Suchmaschinen, die Inhalten auf Nachrichten-Websites oder Produktempfehlungen überblicken kann?

Tipps gegen die Informationsüberflutung

Carlson (2003) schlagen vor, auf Personalisierung und Collaborative Filtering zu setzen. Für Kreutzer (2012) steht fest, dass Empfehlungssysteme mit Algorithmen gefragt sind, die dem Nutzer nicht nur Inhalte vorschlagen, die im direkten Zusammenhang stehen, sondern auch Themenfelder fokussieren, „die in einem übergeordnetem Zusammenhang zu den bisher bearbeiteten Themen stehen“ (Kreutzer, 2012, S. 106), um neue Verknüpfungen oder neue Lösungen zu finden.

Auszug aus: Gollus, S. (2012). Wahrnehmung von Produktempfehlungen aus Recommender Systems in Online-Shops, Seiten 15 – 17

Quellen:

  • Carlson, C. N. (2003). Information overload, retrieval strategies and internet user empowerment. pages 169 – 173. Media Lab UIAH. The Good, the Bad and the Irrelevant (COST 269), Helsinki (Finland), 3 – 5 September 2003.
  • Kreutzer, R. T. (2012). Trends und Perspektiven im Online-Marketing. In praxisorientiertes Online-Marketing, Seiten 477–489. Gabler Verlag. 10.1007/978-3-8349-6774-96.

Weiterführende Informationen:

Owens et al. (2011) führen die Untersuchungsergebnisse anderer Autoren an, nach denen Nutzer u. a. dazu neigen, Informationen in Text-Werbeanzeigen auf der rechten Seite einer Webseite öfter zu übersehen als in Werbeanzeigen im oberen Bereich der Webseite. Das liege daran, dass typischerweise rechts ebenjene Text-Werbeanzeigen oder Bild-Werbeanzeigen platziert sind und die Nutzer an dieser Stelle irrelevante Informationen zu ihrer „Surf-Absicht“ erwarten (Cooke, 2008). Versuchspersonen vermeiden das Fixieren von Regionen auf einer Webseite, bei denen meist mit Werbebannern zu rechnen ist (Burke et al., 2005). Vor allem bei gelernten Strategien, eine Website nach relevanten Informationen zu durchsuchen, werden die Werbebanner als Ablenkung eingestuft und somit ignoriert.

Banner Blindness

Das Phänomen der „Banner Blindness“ ist ein Ausblenden der Werbebanner beim Lesen einer Webseite. Der Nutzer nimmt diese Werbebanner also nicht mehr wahr (Benway, 1998). Burke et al. liefern eine weitere Erkenntnis: Wenn Werbebanner auf einer Website vorhanden sind, sind die Zeiten, die der Nutzer benötigt, um eine spezielle Information zu finden, länger. Selbst dann, wenn Nutzer die Werbebanner nicht betrachten. Es ist unerheblich, ob es sich um animierte oder statische Werbebanner handelt, beide Varianten erfahren dieselbe geringe Beachtung. Die Gestaltung der Werbebanner ist für die Wahrnehmung ebenfalls irrelevant, denn eine graue Platzhalter-Grafik wird ebenso häufig mit den Augen fixiert. Grafiken, Störer oder Werbebanner sind als Fixierungshilfe wichtig, wenn ein Text gelesen wird. Auch Rayner et al. (1988) konnten bereits 1988 zeigen, dass Nutzer ihre Aufmerksamkeit auf die Mitte oder den oberen Bereich einer Textseite bzw. Webseite (Burke et al., 2005) richten, aber eben nicht auf die rechte Seite.

Zielgerichtete Suchanfragen vs. zielloses Herumsurfen

Ebenfalls die Art eines Suchvorgangs hat Einfluss auf die „Banner Blindness“. Zielgerichtete Suchanfragen verleiten eher dazu Werbeanzeigen zu ignorieren als zielloses „Herumsurfen“ (Yesilada et al., 2008). Ebenso gibt es Unterschiede bei Suchvorgängen, die auf ein exaktes Ziel gerichtet sind und bei Suchvorgängen, die nur semantisch gerichtet sind. Je zielgerichteter, desto schneller wird eine Suche erledigt und desto eher tritt „Banner Blindness“ auf (Burke et al., 2005). Die Erinnerungsleistung der Nutzer haben Burke et al. ebenfalls herausgestellt. Hiernach werden Werbebanner, die nicht der Erreichung eines Ziels dienen, nicht erinnert, dabei ist es unerheblich, wie lange die Nutzer den Werbebannern ausgesetzt waren. Selbst dann, wenn die Werbebanner doppelt so lange angezeigt werden, werden diese nicht besser erinnern. Im Unterschied zu statischen Werbebannern werden animierte Werbebanner sogar weniger gut erinnert. Erfolgreich können Werbebanner nur dann sein, wenn sie möglichst nah am eigentlichen Inhalt der Webseite platziert werden und den Nutzer bei dessen Zielerreichung unterstützen. Fogg et al. (2001) führen an, dass Werbebanner die Glaubwürdigkeit von Websites sowohl positiv als auch negativ beeinflussen können. Nur, wenn es sich um Werbung handelt, die dem Thema der Webseite entspricht, oder mit dem übereinstimmt, was der Nutzer sucht, kann die Glaubwürdigkeit positiv beeinflusst werden.

Text-Anzeigen sind nicht von Banner Blindness betroffen?

Etwas anders verhält es sich mit textlichen Werbeanzeigen in Suchergebnissen (siehe Google Ergebnisseiten). Hier tritt keine „Advertisement Blindness“ auf, da Nutzer bei Suchmaschinen eine Lösung für ein Problem suchen. Wenn eine Werbeanzeige suggeriert, diese Lösung zu bieten, wird jene auch beachtet (Nielsen, 2003, 2007). Abhängig davon, ob Text-Anzeigen den Suchergebnissen entsprechen, wird diesen mehr Aufmerksamkeit geschenkt, als wenn diese nicht den Suchergebnissen entsprechen. Die eigentlichen Suchergebnisse fallen dann mehr ins Gewicht.

Erfolg von Text-Anzeigen

Wie wirksam Text-Anzeigen (insbesondere Google AdSense) generell sind, hängt neben der Platzierung auch vom gewählten Farbschema ab (Fox et al., 2009). Erfolgversprechend sind Anzeigen mit hohem Kontrast, die im oberen Bereich des textlichen Webseiten-Inhalt platziert sind (vgl. Abbildung 1).

google-adsense-anzeige

Abbildung 1

Text Advertising Blindness

Owens et al. untersuchten ihrerseits ebenfalls den Effekt der „Text Advertising Blindness“ auf Webseiten. Dabei untersuchten sie zwei Fragen:

  1. Sind Text-Anzeigen anfällig für „Blindness“?
  2. Inwieweit beeinflussen die Art der Suche (exakt oder semantisch) und die Platzierung der Anzeige den „Blindness-Effekt“?

Blindness abhängig von der Platzierung

Die Ergebnisse zeigen, dass die Probanden die zu suchenden Informationen in den jeweiligen Regionen (Top Ad, Content, Side Ad; vgl. Abbildung) mit unterschiedlichen Erfolgsquoten fanden. Die Erfolgsquote des Auffindens von Informationen in den jeweiligen Bereichen lag bei 82% (Content), 52,9% (Top Ad) und 36,8% (Side Ad). Owens et al. schlussfolgern aus diesen Ergebnissen, dass Probanden die Bereiche mit den Textanzeigen (Top Ad und Side Ad) ignorierten – vor allem Side Ad – und dem Content-Bereich mehr Aufmerksamkeit schenkten. Erwähnenswert ist der Umstand, dass die Erfolgsquote für Top Ad bei der exakten Suche besser war (ca. 60%) als bei der semantischen Suche (ca. 45%). Genau gegenteilig war die Erfolgsquote für den Side-Ad-Bereich (exakte Suche: ca. 30%, semantische Suche ca. 40%). Chi-Quadrat-Tests zeigten jedoch, dass nur der Bereich, jedoch nicht die Art der Suche, Einfluss auf die Erfolgsquote hat.

Owens et al. nutzten in Ihrer Untersuchung Text-Anzeigen, die dem Design (Stil, Farbe und Form) der Website entsprachen. Sie konnten feststellen, dass nicht nur bei Werbebannern, sondern auch bei Text-Anzeigen, der „Blindness“-Effekt auftritt. Besonders anfällig ist die rechte Seite einer Webseite, daher sollte die Platzierung von wichtigen Informationen (nicht nur Werbeanzeigen) an dieser Stelle mit Bedacht gewählt werden.

Auszug aus: Gollus, S. (2012). Wahrnehmung von Produktempfehlungen aus Recommender Systems in Online-Shops, Seiten 23 – 25

Quellen:

  • Benway, J. P. (1998). Banner blindness: The irony of attention grabbing on the world wide web. Proceedings of the Human Factors and Ergonomics Society 42nd Annual Meeting, pages 463–467.
  • Burke, M., Hornof, A., Nilsen, E., and Gorman, N. (2005). High-cost banner blindness: Ads increase perceived workload, hinder visual search, and are forgotten. ACM Transactions on Computer-Human Interaction, 12(4):423 – 445.
  • Cooke, L. (2008). How do users search web home pages? an eye-tracking study of multiple navigation menus. Technical Communication, 55(2):176 – 194.
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